18.10.2020 Schreiben von Doris Schumacher-Bode an Bürgermeister Metz und Gemeinderat Ilvesheim
An die Gemeinderäte der Gemeinde Ilvesheim
und Herrn Bürgermeister Metz
Nicht die Augen verdrehen! Lesen Sie bitte diesen Brief!
Betr.: Radschnellweg Mannheim-Heidelberg
Sehr geehrte Damen und Herren!
Durch Berichte in der Presse ist der geplante Radschnellweg Mannheim-Heidelberg wieder etwas in den Vordergrund gerückt worden.
In Mannheim ist die Abstimmung erfolgt. Nicht alle Abgeordneten stimmten mit „ja“.
Mir geht es um die geplante Trasse durch Ilvesheim. Hier soll ein Radschnellweg durchführen, der es ein paar Mannheimer Bürgern ermöglicht, möglichst schnell und zügig in Richtung Heidelberg zu fahren. Dafür wird ein ganz besonderer Weg am Ilvesheimer Kanal zerstört. Das heißt Ilvesheimer BürgerInnen sollen in Zukunft auf ein Naherholungsgebiet verzichten, damit ein paar Radlern schnell von hier nach dort kommen.
Damit bin ich nicht einverstanden und mit mir viele Ilvesheimer Bewohner nicht.
Bei dieser Planung fällt mir immer wieder das Wort absurd ein. Es gibt in Seckenheim bereits zwei mögliche Wege, die mit weniger Aufwand zum Radschnellweg ausgebaut werden können. Einer unten am Neckar und einer um Seckenheim herum bis Suebenheim und weiter nach Edingen. Ein weiterer schon recht gut ausgebauter Weg führt von Wallstadt nach Ladenburg. Von dort aus ist eine gute Anbindung an die neu zu bauende L 597 möglich.
Aufgrund neuster Erkenntnisse war in der Presse zu lesen, dass für den ADAC und dem ADFC einfache Radwege mit 2,50 m noch zu schmal sind. Sie sollten eine Mindestbreite von drei Metern haben. Die wenigsten Radwege entsprechen diesen Maßen. Nun denke ich, dass ein RADSCHNELLWEG ja mindestens pro Spur 3 m breit sollte. Also heißt das 6 m Fahradspuren und für die Fußgänger muss ja wohl auch mindestens soviel eingeplant werden, zumal die Menschen ja auch gerne mal Hand in Hand gehen. Diese Breite von 8 bis 9 m sind wohl am Kanal entlang nicht möglich.
Wie heißt es bei den Planern so schön: „nach aktuellem Planungsstand ist es Fußgängern erlaubt, den Abschnitt am Neckar in Richtung Ladenburg zu begehen. …….Im „reduzierten“ Standard (was auch immer das heißt Anm.von mir) der Radschnellverbindung ist eine gemeinsame Führung von Rad- und Fußverkehr vorgesehen, die allerdings nur bei max. 40 Fußgängern in der Spitzenstunde umgesetzt werden kann“. Ja, das ist sehr interessant! Die Fahrräder dürfen ja auch bis zum 30 km/h fahren, werden aber mit den modernen E-Bikes schneller fahren. Wer weiß wie das in 5-6 Jahren aus sieht. Dann fahren die E-Bikes und die E-Roller genauso schnell wie ein Kfz. Und es es wird auch von der Rücksichtnahme der Radfahren ausgegangen????? Die läßt jetzt schon zu wünschen übrig, denn viele Radfahrer haben gar keine Klingel mehr am Fahrrad. Und nach Hunden wurde hier auf dem Weg auch schon getreten, weil sie nicht schnell genug in Deckung gingen!
Die geplante Trasse führt sehr nah an Häusern und Gärten vorbei, wobei dort auch die Breite nicht immer gegeben ist. Es wurde schon von Enteignung gesprochen.
Regionale Mobilität zum Nachteil der Fußgänger und Sportler??
Der schönste Spazierweg für Fußgänger, Jogger, Rollstuhlfahrer, „Gassigeher“, Kinder mit Rollern und Laufrädern soll uns und zukünftigen Generationen nicht mehr zur Verfügung stehen? Der Weg wird im übrigen auch gerne von Bewohnern des Vetterstifts genutzt! Kinder, die auf dem Spielplatz spielen sind auch stark gefährdet bei einem Radschnellweg. Die og. sind alle Umweltfreundlich und verursachen keine Abgase. Viel Grün wird weichen müssen, ebenso Bäume und Hecken. Die Tierwelt wird leiden!
Wer pflegt den Weg, wenn er denn da ist. Wird im Winter geräumt und gestreut, oder ist der Radschnellweg nur für die mildere Jahreszeit bestimmt?
Es gab wohl eine Info-Versantaltung in Feudenheim. In Ilvesheim nicht? Warum nicht?
Meine Aufforderung an Sie alle, gehen Sie doch mal am Neckarkanal entlang. Sehen Sie den Weg mit den Augen der jetzigen Nutzer! Und dann wird es Ihnen leicht fallen zum Wohle der BürgerInnen, Ihren Wählern aus Ilvesheim sich gegen den Radschnellweg am Neckarkanal auszusprechen!
Künftige Verkehrsplanung sollte vernünftig sein. Entlastungen sollten durch die Autofahrer stattfinden, nicht durch Fußgänger. Die neue Straße L 597 bringt vielleicht auch die Entlasstung der Feuderheimer Hauptstraße. Und dann wird es sicher in nicht allzu ferner Zukunft das autonome Fahren geben. Auch damit gibt es dann eine Entlastung auf den Straßen.
Gute Fahrradwege – ja; ein Radschnellweg am Neckarkanal durch Ilvesheim – nein!
Mit freundlichen Grüßen
Doris Schumacher-Bode
„Kritikerin des RSW“
Eine Antwort auf diese Schreiben erhielt Frau Schumacher-Bode nicht.